26 Mrz Ineffizienz ist eine Sünde
Michael Hammer gilt als einer der Begründer der modernen Sichtweise des Prozessmanagements. Im Jahr 1993 hat er mit Chames Champy den Weltbestseller „Reengineering the Corporation“ (dt: „Business Reengineering: Die Radikalkur für das Unternehmen“) veröffentlicht. Dieses Buch wurde zum zweitmeistgelesenen Management-Buch hinter dem berühmten „In Search of Excellence“ von Peters und Waterman.
Hammer hat die Schweiz im Jahr 1999 besucht. Ich erinnere mich noch gut an seinen eindrücklichen Auftritt in Zürich. In diesem Zusammenhang hat er auch ein Interview gegeben, das im Kern immer noch top-aktuell ist. Dabei erklärt er auch, warum in Unternehmungen in einer Welt voller Mangel (bsp. Hungersnöte, Kriege, Überschwemmungen etc.) jede Ineffizienz eine Sünde ist. Ehrlich gesagt, motiviert mich diese Sichtweise auch immer wieder. Hammers vier Gundkonzepte sind weiterhin gültig, wobei ich persönlich noch eine wesentliche 5 Dimension dazu nehme:
- Business Reengineering orientiert sich an den entscheidenden Geschäftsprozessen.
- Die Geschäftsprozesse müssen auf die Kunden ausgerichtet werden.
- Das Unternehmen muss sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren.
- Die Möglichkeiten der aktuellen Informationstechnologie zur Prozessunterstützung müssen intensiv genutzt werden.
- Die Mitarbeitenden und damit die Unternehmenskultur auf der Basis von Achtsamkeit und Selbsterkenntnis ermöglichen erst nachhaltige Prozesse, die auch effizient, effektiv sind und sogar Spass machen.
Das Lesen des damaligen Interviews von Michael Hammer aus dem Jahr 1999 im kleinen Artikel „Ineffizienz ist eine Sünde“ empfehle ich sehr. Er kann nicht nur Schmunzeln hervorrufen, sondern auch innerliches Kopfschütteln mit der berechtigten Frage: Stehen wir 20 Jahre später wirklich an einem anderen Ort?
Viel Vergnügen. Herzlichst / Ronald Schnetzer