Achtsamkeitstagebuch

Achtsamkeitstagebuch

Was ist der erste Schritt der Selbsterkenntnis?

Das werde ich ab und zu in meinen Prozessmanagement-Projekten und Trainings gefragt. Meine Antwort lautet jeweils:“ Du erlebst eine herausfordernde Situation? Dann kannst du zwei Dinge tun: erstens, ändere den Arbeitsprozess oder zweitens, ändere dich selber. Um dies besser unterscheiden zu können, mach ich folgenden Vorschlag: Füll eine Zeit lang ein Achtsamkeitstagebuch aus. Wenn dich eine Situation jeweils unruhig oder sogar emotional werden lässt; dann schreib es auf! Achte gleichzeitig darauf, welches Gefühl du hast und wie dein Körper reagiert. Später können wir das dann zusammen anschauen und auf verborgene Konditionierungen resp. Verhaltensmuster untersuchen.“

Es ist dabei gar nicht so einfach am Anfang, ein Gefühl zu benennen, ohne den Gegenüber mit einzubeziehen. Das Gefühl hat ja mit mir zu tun und nicht mit dem Gegenüber. Der löst es allenfalls unbewusst aus, doch mein Gefühl ist und bleibt meine Sache. Herausfordernde Gefühle sind beispielsweise Ungeduld, durcheinander sein oder auch irritiert sein. Damit ist der erste Schritt der Selbsterkenntnis, nämlich ein wenig mehr Achtsamkeit gegenüber sich selber, getan.

Gerne arbeite ich dabei mit einer Aufstellung von 10 in unserem Kulturkreis üblichen Konditionierungen. Meist finden sich darunter 2 oder 3 Muster, die sich jeweils wiederholen; und das schon womöglich seit Jahrzehnten. Die 10 Muster sind allenfalls auf den ersten Blick nicht immer ganz verständlich, doch mit der Zeit entsteht ein Gefühl dafür, welches Muster für sich selber zutrifft in der jeweiligen Situation. Meistens sind diese Muster bereits in der frühen Kindheit geprägt worden.

Für mich wende ich das Achtsamkeitstagebuch immer wieder selber an. Das Achtsamkeitstagebuch stelle ich allen interessierten Menschen zur Verfügung, auf dass sich Achtsamkeit weiter verbreitet.

Achtsamkeits-Tagebuch v3